Thrombose im Oberkörper

Bei den ganzen Schmerzen ist es wirklich schwierig Warnsignale richtig zu deuten.
Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, beginnende Gefühllosigkeit in den Beinen, Druck im Oberarm, Zahnschmerz und Halsschmerzen, da kann schnell etwas übersehen werden. Leider gab es auch kein Fieber, das einem dem Gang ins Krankenhaus schon fast aufzwingt.
So kam es, wie es kommen musste, ich trage seit einer Woche eine Thrombose im Oberkörper mit mir spazieren.
Gegen die Schmerzen hatte ich am Samstag und Sonntag IBUPROFEN AL 600 genommen und konnte etwas Schlafen.

Jetzt denkt ihr euch, warum hast du keinen gefragt, habe ich!.
Ich hatte den Schmerz bei der letzten Chemotherapie angesprochen, aber die Damen sind so überlastet, dass ich dazu keinen Hinweis oder Rat zum Nachhaken bekommen hatte.
Daher bin ich am Montag um 9:00 Uhr in die Uniklinik gefahren und habe im Brustzentrum um eine Einschätzung gebeten. Die Ärztin wollte eine Thrombose ausschließen, für Sie sah es aber eher nach einem blauen Fleck aus, da die Schwellung und das Fieber fehlten. Doch sie hat den Auftrag für die Fachabteilung geschrieben und so durfte ich zur Angiologie.

Es macht halt nicht viel her so eine kleine Schwellung und leichten blauen Äderchen am Arm. Man hat mir auch gleich hier das Gefühl gegeben, das ich viel zu ängstlich bin und es doch schönere Orte gibt, wo man seinen Vormittag verbringt. Aber sie machte den Ultraschall erst am Arm, dann in der Achsel und nun konnte man eine Veränderung in Ihrem Gesichtsausdruck sehen. Kurz drauf setzte sie das Gerät am Hals an und guckte mich dann mit offenem Mund an. Jetzt kam die Frage auf die ich gewartet, aber nicht hören wollte. „Haben Sie keine Schmerzen im Hals?“ Volltreffer dachte ich mir, und machte innerlich ein „ha, habe ich es nicht gesagt!“. Doch das konnte ich Ihr ja nicht sagen, daher gab ich im neutralen Ton wieder: „Doch, kann den Kopf nicht mehr drehen, habe Kopf-, Nacken- und Halsschmerzen. Sie diagnostizierte dann eine ausgedehnte Armvenenthrombose (Tellergroß) links. Und jetzt war der Ton ein anderer, ich sollte auch noch ein CT der Lunge bekommen.

Doch auf das kann ich verzichten, muss nicht bei allem immer „hier“ schreien. Daher war ich froh, dass die Untersuchung im CT ohne Befund ausgefallen ist.

Aber ich darf jetzt 3 Monate einen Kompressionssocken am linken Arm tragen und mir Blutverdünner selber spritzen. Was ein schöne Überraschung *not*.

Für mich wird jetzt noch bis Donnerstag geklärt, ob ich den Port jetzt weiter benutzen darf oder nicht.

Doch man soll es ja positiv sehen und das tue ich, es hätte wie immer schlimmer kommen können. Unbehandelte Thrombosen können zu Herzinfarkt, Hirninfarkt, Lungenembolien führen und die Liste geht noch ewig weiter. Daher immer schön Aufmerksam bleiben. Lieber als Simulant gesehen werden, als einfach umzufallen…

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