Anpassungsoperation 25.09.2017

Allen die jetzt noch mitlesen, möchte ich meinen Dank aussprechen, „Vielen Dank!“.

Für die anstehende „Life-Operation wurde ich wieder ausgeladen, man hatte noch etwas interessanteres, als meine Anpassungsop zeigen wollen. Daher wurde meine OP auf den 25.09.2017 verschoben. Mir war es recht, ich nutzte die aufgeschobene Zeit bis zur OP und ballerte mir Nahrungsergänzungsmittel rein. Immunsystem aufbauen ist hier das Schlüsselwort, mit dem passenden Kleingeld, bekommt man auch alles Mögliche, was einem ein gutes Gefühl gibt.

25.09.2017 – Operationstag

Um 7:00 Uhr stand ich in der Uniklinik – Frauenbrustzentrum im 1. OG an der Anmeldung. Man hatte schon auf mich gewartet und so ging alles ruck-zuck, anzeichnen, Fotos vorher machen. Und kurz die Formulare unterschreiben, umziehen und dann lag ich schon auf der Liege. Man hatte mich Richtung Vorbereitungsraum geschoben, hier wird man mit einer Braunüle ausgestattet, bekommt ein schickes grünes Mützchen und geht noch einige Sachen bzgl. Allergien und Personalien durch.

Wenn man dann dran ist, wird man von seinem Bett auf die OP Liege umgebettet. Eine warme Decke, da es im OP Saal nicht über 18° Grad ist. Dann geht es Richtung OP Saal. Hier ist immer ein Team aus verschiedenen Personen anwesend, einer hat die Aufsicht, einer achten auf das ganze Werkzeug und dann gibt es jemanden der auf die Vitalzeichen der zu operierenden Personen achtet.  Dann ist da noch der Operateur sowie einen Schüler oder noch ein junger Arzt und dann geht es los.

Man wird verkabelt, somit hat man die Vitalzeichen jetzt akustisch und sichtbar,  es wird alles per Tonaufnahme aufgezeichnet, das Team wird vorgestellt und die geplante Operation, sowie die Personalien werden genannt.  Die meisten Patienten können sich an den OP Saal nicht erinnert, da man Ihnen noch auf Station oder im Vorbereitungsraum eine Beruhigungstablette verabreicht hat.

Die Wirkung dieser Tablette hat den Vorteil, dass sie alles abschirmt. Man fühlt sich kuschelig wohl und will nur die Augen schließen und schlafen. Ich bin mit bereits 7 Operationen, in 1,5 Jahren ein alter Hase im OP Saal und brauche diese Tablette eigentlich nicht mehr.  Klar habe ich immer noch kurz bedenken, dass ich nicht mehr aufwachen werde, aber es kommt wie es kommen muss und irgendwie fragt mich auch keiner mehr nach der Tablette L

Und wenn wir das Lebensende erreicht haben, dann ist es halt so…Ich habe mein kleines Gebet für meine aufkeimende Angst und so sage ich mir dann:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

*Das Gelassenheitsgebet ist ein vermutlich von dem US-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr verfasstes Gebet, das Gott um Gelassenheit, Mut und Weisheit bittet.*

Wie immer wird mir übel und ich verliere erst die Übelkeit, wenn ich mich übergeben habe, in meinem Fall, ging das diesmal im OP Saal von statten. Man hatte mich unter der Wirkung der Narkose aufgerichtet und wollte mir den BH anlegen, damit die Brust gestützt ist und die Wunden entlastet werden. Da muss es wohl passiert sein, die Ärztin stand zur falschen Zeit am falschen Ort. Die gute Frau, hat es komplett abbekommen, so wurde es mir berichtet – „Sorry, ich war nicht geistig Anwesend!“

Die Operation lief wohl gut, bis auf den Fakt, dass es stark geblutet hat und ich viel Blut verloren habe. Zurück auf Station, hatte ich ein Einzelzimmer und durfte nach 4 Tage mit der Flasche zum Wundsekret sammeln gehen. Ich versprach aufzupassen und wechselte wie gezeigt die Flaschen regelmäßig. Man spürte jetzt schon den Unterschied zur Wundheilung bei der ersten Operation im August 2016, zu der heutigen OP. Die Wunde blutet stärker und länger. Die Heilung ist verzögert und die Flüssigkeit sickerte immer wieder nach, nachdem wir den Schlauch gezogen hatte. Das ist meistens der Fall, wenn man über einen Tag lang unter 25ml Sekret bleibt.

In meinem Fall, hatte ich eine Woche nach der Entlassung aus dem Krankenhaus noch immer Wundflüssigkeit in der Wunde. So hatte man sich für eine Punktion bei der Nachkontrolle entschieden.

Damit begann das Übel…

Die Brust wirkte, leicht gerötet und wärmer als erlaubt. Man fragte mich, ob ich Antibiotikum nehmen möchte, was ich ablehnte. Das war ein Fehler! Zu diesem Zeitpunkt waren bereits Bakterien in meiner Brust und ich hatte weder die Ahnung noch ein Vergleich, wie sich eine Brust verhält, wenn Sie mit Bakterien infiziert ist. Man hätte mir diese Frage nicht stellen dürfen, sondern man hätte mir deutlich sagen müssen, was der Arzt sieht und was seine Behandlungsmethode ist. Leider wurde auch keine Untersuchung der Wundflüssigkeit eingeleitet. So kam es, dass ich noch 2-mal zum Punktieren kam, die Wunde heilte, aber die Entzündung ging nicht zurück, sondern flammte auf. Die Brust war jetzt nicht nur mit Wundflüssigkeit gefüllt, sondern auch mit Blut, dass Fleisch wirkte bläulich und war dauerhaft heiß, ich hatte Fieber und Schüttelfrost. Bei der 3ten Punktion wurde das abgenommene Sekret ins Labor geschickt, 5 Tage später war der Befund da. Ich hatte Bakterien unter der Haut, obwohl sie eigentlich eher auf der Haut zuhause sind. Das sorgte für Probleme!

Jetzt wurde mir das erste Antibiotikum verschrieben, nach 3 Tagen ging ich zum Frauenarzt, dort bekam ich das nächste Antibiotikum, wieder 3 Tage später, kam noch hochdosiertes Cortison 50 mg dazu.  Nach 3 Tagen war ich wieder in der Uni, es sah jetzt sehr unschön aus und man entschied, dass man die Therapie jetzt ändern müsse. Mein Arm war heiß, rot und angeschwollen. Man hatte den Verdacht, dass ich einen 2 ten Bakterienstamm beheimaten dürfte und man sprach auch von Sepsis (Blutvergiftung). Jetzt wurde hochdosiertes Penicillin 1.000.000 m.e via Tropf in die Vene geleitet. Nach 3 Tagen durfte ich gehen. Ich bekam noch Cortrimoxalzol und sollte alles noch 7 Tage bis Sonntag den 26.11.2017,  lang weiternehmen. Doch in der Nacht vom 24.11 auf den 25.11. spürte ich bereits einige Symptome, die ich auch aus der Zeit vor meiner Wirbelsäulen-Operation erlebt hatte.

Ich muss gestehen ich habe Angst, es zieht im Rücken, mein Puls und mein Blutdruck wechseln sich mit hohen Werten ab. Ich hatte in der Nacht eine Panikattacke und konnte dann nicht mehr flach liegen. Ich war stark an meine Leidensgeschichte im März 2017 erinnert worden und kann nur hoffen und beten, dass ich nicht wieder Bakterien in der Wirbelsäule habe.

Die Brust ist nicht besser geworden, hier heißt es noch bis Sonntag (inkl.) die restlichen Tabletten zu nehmen und dann am Dienstag den 28.11. 2017 erneut in der Uni vorstellig zu werden.

Diesmal kann ich die Symptome deuten, aber diesmal hätte ich mir Unwissenheit gewünscht.

Es wirft so viele Fragen auf, warum schon wieder? Was ist mit meinem Immunsystem und überlebe ich die OP am Rücken, mit Bakterien in der Brust?  Was passiert, wenn ich operiert bin und sie befallen gleich wieder die Wirbelsäule?  Fakt ist, ich habe ein sehr ungutes Gefühl und falls wir uns hier nicht mehr lesen können.

Dann waren die Bakterien wohl siegreich!

Um diesen Beitrag abzuschließen, möchte ich allen Frauen die vor einer OP stehen, Mut zu sprechen. Einige haben nach der Chemo und Bestrahlung ein defektes Immunsystem, aber es sind wohl wenige, wurde mir von der Hausärztin anvertraut.

Ich hätte mit der Anpassungsop warten können, denken jetzt einige! Klar hätte ich, aber ich hatte links eine Verhärtung und in der rechten Brust ging es genauso los. Erst eine Verhärtung an der Drüse, halbes Jahr später 3,5 cm, in sich geschlossenes Krebsgeschwür. Also wäre ein Aufschub auch nicht wirklich hilfreich gewesen.

Und ja, ich hätte als alternative Tamoxifen nehmen können, dieser Östrogenblocker hätte vl. auch verhindert, dass sich auf dem veränderten Gewebe ein Krebsgeschwür bildet. Klar hätte ich machen können, aber ich habe das Tamoxifen 2 Wochen probiert und es als kein geeignetes Krebsschutzmedikament für mich abgewählt. Ich hatte Augenschmerzen, die Haut riss im Genitalbereich, ich bekam Zahnfleischbluten und eine neue Thrombose kündigte sich an. Vielleicht war das auch alles Zufall, aber manchmal brauch man eine Entscheidung und dann sollte man sie nicht wieder und wieder hinterfragen. Eine Entscheidung treffen, mit den gegebenen Informationen und dann sollte man den Weg gehen. Es gibt vl. noch Möglichkeiten, diese Meinung zu ändern und einen neuen Weg zu beschreiten… Doch für jetzt habe ich mich gegen das Tamoxifen entschieden.

Viel „können“, „vielleicht“ und “hätte“, das Leben kann so schnell vorbei sein, dann lieber kurz und schön leben, als lang und schmerzverzerrt! Das ist meine Meinung!

Bis bald!

 

Mitleid

Diesen Beitrag möchte ich heute den Familienangehörigen widmen.

Die Diagnose Krebs trifft alle und viel zu oft vergessen wir die Angehörigen und den Schmerz den sie durch die Diagnose verkraften müssen.

Der Partner, die Eltern, die Kinder, Freunde und sogar Haustiere leiden und so dürfte wohl auch das Wort Mitleid entstanden sein.

Als Krebspatient kann man im Laufe der Behandlung etwas speziell werden, man ist viel stärker auf sich konzentriert und lebt in seinem eigenen Kosmos.  Einige Menschen ziehen sich zurück oder bekommen eine dünne Haut, andere Weinen oder entwickeln Wesenszüge die neu sind und die Angehörigen sind diesen Veränderungen ausgesetzt.

Ich halte es für sehr wichtig, dass die Angehörigen mit Personen ihres Vertrauens Gespräche führen und so die Gelegenheit zum Austauschen nutzen. In der Uni-Klinik wird Hilfe angeboten und das macht es leichter mit dieser Hilflosigkeit umzugehen und Verständnis für diese Veränderungen zu entwickeln.

Ich nutze häufig in Gespräch mit Partnern von Krebskranken die Möglichkeit um meine Bewunderung gegenüber ihnen auszusprechen. Die meisten sind so verständnisvoll und man sieht Ihnen an, dass sie mit leiden. Auch mein Mann leidet jeden Tag und jede Nacht mit mir seit der Diagnose, egal ob ich Spritzen bekomme oder nicht schlafen kann er macht alles mit, sogar den Haarausfall macht er mir nach 🙂 und deshalb versuche es mit kleinen Gesten zu honorieren.

„Danke für Deine Liebe und Unterstützung, Deinem Beistand und dem Verständnis in diesen schwierigen Zeiten!“

 

2. Januar 2017 – Frohes Neues!

Schnee…

Am 01. Januar hat es geschneit. Ich liebe Schnee und es gibt keinen schönen Anlass als etwas Bewegung und  Schnee- Erkundungen bei dem Wetter vorzunehmen.  Zwar ist mir wegen dem Blutverdünner ständig kalt, aber selbst der konnte mir das Vergnügen nicht trüben.

Mein kleines Herzchen hat durch die Anstrengung auch ganz viel zu tun gehabt, aber als wir nach einer Stunde wieder zu Hause waren, hatte sich meine Laune und  mein Allgemeinzustand auf „Positiv“ gestellt.

Mein Tipp: Tageslicht ist gut gegen Depressionen. Bewegung ist gut, um das Gift schnell aus dem Körper zu befördern. Und viel Obst und Gemüse, lässt das Unwohlsein dahin schmelzen.  Also ne Runde durch den Schnee stampfen ist genau das Richtige für mich :).

Taxol verursacht Gliederschmerzen

und in meinem Fall Rückenschmerzen. Da hatte ich von Donnerstag (Chemotag) auf Freitag eine  schmerzfreie und erholsame Nacht und ich dachte schon, es wäre nur eine Verspannung gewesen. Doch der Freitagabend zeigte mir auf welche Kraft in Taxol steckt. Es begann mit leichtem ziehen in der rechten Schulter (Vorbote von der Verspannung), dann spürte ich das bekannte ziehen im Rücken. Doch diesmal war der Schmerz nicht nur links an der Flanke, sondern auch links und rechts von der Wirbelsäule spürbar.  Da mir kalt war, habe ich vor dem Schlafengehen wieder moderate Bewegung gemacht. Doch es war nicht mehr zum Stoppen. Um 2 Uhr war die Nacht vorbei. Ein festsitzender Krampf hatte sich von der Wirbelsäule bis auf die linke Seite manifestiert und ich konnte nur noch flache Atemzüge machen. Da bleibt nur aufstehen und hoffen, dass sich die Muskulatur lockert und der Schmerz verebbt. Doch es hatte fast 20 Minuten gedauert bis ich wieder normal atmen konnte. Ich habe dann mein Bett in eine Sitzposition gebracht und gewartet, dass ich nochmal einschlafe. Es hatte auch eher was mit Dösen zu tun als mit Schlafen, weil sich auch noch ein Wadenkrampf ankündigte. Wobei ich eher die kalten Temperaturen in der Wohnung dafür verantwortlich mache. Müde und ohne Bettwärme in einer so kalten Nacht (-6° C Außentemperatur) fallen die Innentemperaturen ohne Heizung auch recht schnell und ich hasse Schlafanzüge.

Ich habe zu den Gliederschmerzen mittlerweile auch einen Verdacht, so was ich jetzt mitbekommen habe, verstärken sich die Schmerzen an Knochenstellen die schon vorbelastet sind.

In meinem Fall ist das die linke Schulter, da ich dort einen leichten Buckel habe. Zu meiner Schulzeit hatte man den Schulranzen auf nur einer Schulter getragen und die Dinger hatten teilweise 6 Kilo.

Dazu kommt dann die Thrombose die auch auf der Höhe sitzt und das ganze Gerippe durch die Ansammlung von Blut auseinander drückt und „et voilà“ da haben wir unsere Rückenschmerzen.

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Das hat jetzt nicht wirklich was mit meiner Krebstherapie zu tun, aber es passt zum Thema Rückenschmerzen und was wir unseren Kindern antun.

Sport ist gut um Haltungsschäden bei Kindern auszugleichen, aber das Gewicht von Schulranzen und die falsche Trageweise führt zu viel Leid im Alter.

Daher lege ich jedem mit kleinen (Schulkindern) nahe, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Wie immer übernehme ich keine Verantwortung über die Inhalte und Verlinkungen von der Seite auf 3 Content…

http://www.stylejournal.de/gesundheit/haltungsschaeden-bei-schulkindern

 

30.12.2016 – Neue Lebensgeister

Ich konnte auf dem Rücken und auf beiden Seiten liegen ohne einen Krampf im Oberkörper zubekommen *megafreu*. Was eine Wohltat.

Die Chemo hat zwar Nebenwirkungen mit häufigem Wasserlassen und leichtem Nasenbluten in der Nacht und Hitzewallung wegen dem Kortison und aufkommender Appetitlosigkeit, aber das ist alles so viel leichter zu ertragen, wenn man nachts schlafen kann. Nach diesen Wochen , kann ich verstehen, warum Schlafentzug zu einer erfolgreichen Foltermethoden zählt.

29.12.2016 Chemo Nr. 6

Heute war Chemotag.
Irgendwie häufen sich die Thrombosefälle. Hatte mit einigen Damen in der UCT (Tagesklinik der Uniklinik) gesprochen und in den 3 Stunden in den ich da war, hatten 3 Damen dasselbe Problem. Es geht immer vom Port aus. Bei der einen Person ist es so schlimm, dass man wegen der Entzündung wohl auch den Port entfernen muss.

Ich nehme weiter meine Blutverdünnungsspritzen und will jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen, vielleicht ist der Winter die Zeit wo Thrombosen häufig vorkommen.

Es gibt aber auch etwas Positives zu berichten, meine abendlichen Bewegungsübungen hatten gestern dazu geführt, dass es erst im Rücken ein Plopp gegeben hat und es dann 2-mal an der Wirbelsäule geknackst hat. Und siehe da, meine Rückenschmerzen sind fast weg.

Wenn ich in der Nacht jetzt noch auf der Seite schlafen kann, ist alles andere nur noch pillepalle :).

Arztgespräch am 22.12.2016

Nach Rücksprache mit dem behandelten Arzt, wurde am 22.12.2016 die nächste Chemotherapie für den 27.12.2016 bestätigt. Der Port darf nicht benutzt werden, aber man hat sich für den rechten Arm entschieden. Dieser sollte wegen der OP von der Brust und der Entnahme von den Lymphknoten zwar unangetastet bleiben, aber der Zweck heiligt hier wohl die Mittel.
Ich habe noch immer Schmerzen unterhalb der Schulter auf der linken Seite und das kostet mich meinen Schlaf. Mehr als 4 Stunden auf dem Rücken liegen geht nicht. Danach bekomme ich einen Krampf an der Stelle und nichts geht mehr. Ich stehe dann auf und wandere durch die Wohnung. Nach einer Stunde lässt der Krampf nach und ich stelle die Rückenlehne im Bett zur Sitzposition ein. Meisten döse ich dann in der Position noch eine Weile und wenn mein Körper gnädig ist, fällt er auch noch in einen richtigen Schlaf.

Mich macht das alles nicht glücklich, drum habe ich mir für den 27.12.2016 einen Termin in der Uniklinik / Onkologie besorgt. Die Summe der ganzen Erkrankung ist nicht für die nächsten 7 Wochen auszuhalten. Schlimmer noch, in der Tagesklinik gibt es Patienten, die dieselbe Medikation bekommen und keiner meiner Erkrankung aufweisen. Da wird geweint, weil der Mann alleine in Urlaub gefahren ist und sich nicht während der Chemotherapie mit ans Bett setzt.
Die Probleme hätte ich auch gerne. Ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe ;).

Thrombose im Oberkörper

Bei den ganzen Schmerzen ist es wirklich schwierig Warnsignale richtig zu deuten.
Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, beginnende Gefühllosigkeit in den Beinen, Druck im Oberarm, Zahnschmerz und Halsschmerzen, da kann schnell etwas übersehen werden. Leider gab es auch kein Fieber, das einem dem Gang ins Krankenhaus schon fast aufzwingt.
So kam es, wie es kommen musste, ich trage seit einer Woche eine Thrombose im Oberkörper mit mir spazieren.
Gegen die Schmerzen hatte ich am Samstag und Sonntag IBUPROFEN AL 600 genommen und konnte etwas Schlafen.

Jetzt denkt ihr euch, warum hast du keinen gefragt, habe ich!.
Ich hatte den Schmerz bei der letzten Chemotherapie angesprochen, aber die Damen sind so überlastet, dass ich dazu keinen Hinweis oder Rat zum Nachhaken bekommen hatte.
Daher bin ich am Montag um 9:00 Uhr in die Uniklinik gefahren und habe im Brustzentrum um eine Einschätzung gebeten. Die Ärztin wollte eine Thrombose ausschließen, für Sie sah es aber eher nach einem blauen Fleck aus, da die Schwellung und das Fieber fehlten. Doch sie hat den Auftrag für die Fachabteilung geschrieben und so durfte ich zur Angiologie.

Es macht halt nicht viel her so eine kleine Schwellung und leichten blauen Äderchen am Arm. Man hat mir auch gleich hier das Gefühl gegeben, das ich viel zu ängstlich bin und es doch schönere Orte gibt, wo man seinen Vormittag verbringt. Aber sie machte den Ultraschall erst am Arm, dann in der Achsel und nun konnte man eine Veränderung in Ihrem Gesichtsausdruck sehen. Kurz drauf setzte sie das Gerät am Hals an und guckte mich dann mit offenem Mund an. Jetzt kam die Frage auf die ich gewartet, aber nicht hören wollte. „Haben Sie keine Schmerzen im Hals?“ Volltreffer dachte ich mir, und machte innerlich ein „ha, habe ich es nicht gesagt!“. Doch das konnte ich Ihr ja nicht sagen, daher gab ich im neutralen Ton wieder: „Doch, kann den Kopf nicht mehr drehen, habe Kopf-, Nacken- und Halsschmerzen. Sie diagnostizierte dann eine ausgedehnte Armvenenthrombose (Tellergroß) links. Und jetzt war der Ton ein anderer, ich sollte auch noch ein CT der Lunge bekommen.

Doch auf das kann ich verzichten, muss nicht bei allem immer „hier“ schreien. Daher war ich froh, dass die Untersuchung im CT ohne Befund ausgefallen ist.

Aber ich darf jetzt 3 Monate einen Kompressionssocken am linken Arm tragen und mir Blutverdünner selber spritzen. Was ein schöne Überraschung *not*.

Für mich wird jetzt noch bis Donnerstag geklärt, ob ich den Port jetzt weiter benutzen darf oder nicht.

Doch man soll es ja positiv sehen und das tue ich, es hätte wie immer schlimmer kommen können. Unbehandelte Thrombosen können zu Herzinfarkt, Hirninfarkt, Lungenembolien führen und die Liste geht noch ewig weiter. Daher immer schön Aufmerksam bleiben. Lieber als Simulant gesehen werden, als einfach umzufallen…

Was geht mich der Rücken an, der is doch hinter mir..

Zur Chemo am 15.12. hatte ich diesmal keine Cortison Tabletten eingeworfen, somit konnte ich mir den komischen Geschmack und das Mondgesicht (heiß&rot&angeschwollen) am Abend vor der Chemo sparen.

Um 11:00 Uhr war ich im UCT und es gab vorab wieder einen schönen Mix aus Fenistil, Cortison und was die da noch alles einlaufen lassen. Ziel soll sein, dass einem nicht schlecht, schwindelig wird oder sogar auf die Eibe reagiert.

Ich lese die Beipackzettel und Nebenwirkungen nicht mehr, weil ich mir sonst alle Nebenwirkungen einbilde und spüre meinen Körper viel zu intensiv. Aber 2 Nebenwirkungen kann ich mir nicht schön reden, die Erste ist die Übelkeit am 2 Tag nach der Chemo und die zweite sind die Gliederschmerzen.

Um 4 Uhr morgens war die Nacht vorbei. Seit Ihr schon mal auf den Rücken gefallen oder hat euch ein Fußball mit voller Wucht erwischt. So das euch der Atem wegbleibt und ihr denkt es bewegt die Wirbelsäule wo anders hin. Großflächiger und dumpfer Schmerz nenne ich das jetzt mal liebevoll.

Nicht vergleichbar mit einem Hexenschuss, der ist kurz und man kann sofort deuten wo es gezwickt hat und ebbt dann nach, mit der passenden Schonhaltung wird’s dann auch schlimmer :).

Aber kein Schlaf und Schmerzen gehen extrem an die Substanz, ich hatte heute Morgen das Gefühl ich bin 100 Jahre alt und konnte nur an die Krankenschwester denken, die mir sagte: „Wer ruht, der rostet!“.

Also habe ich mir meinen Rucksack, Schal und Fahrrad geschnappt und bin heute mit dem Rad in Sachsenhausen einkaufen gewesen. Diesmal bin ich auch ohne Fahrradunfall wieder Zuhause angekommen. Wer jetzt denkt, Bewegung ist gut, hat Recht, aber es ändert leider nichts an dem körperlichen Zustand. Mir ist noch immer übel, ich habe noch immer Schmerzen im Rücken und bin hundemüde.

Das sind dann die Momente wo ich mir sage: „leck mich am Arsch in die Fresse, ich habe auf die Scheiße kein Bock mehr!“. Das muss dann mal raus und dann geht’s weiter. So!

 

Rumänische Wanderschmerzen

Da mir seit gestern Mittag auch noch die Flanken schmerzen, dachte ich schon, prima noch nicht genug mit den ganzen Rumänischen Wanderschmerzen, jetzt hast du auch noch ne Nierenentzündung. Doch der Labortermin um 8 Uhr morgens brachte Licht ins Dunkel. Taxol verursacht Gliederschmerzen und die Wirbelsäule besteht aus vielen Gliedern ;).

Ich habe mal nen Link dazu gepackt, aber auf eigene Gefahr und ich dinstanziere mich von den Inhalten….https://www.kenhub.com/de/library/anatomie/der-plexus-lumbosacralis

Die Schmerzen entstehen an den Ausläufern von dem ganzen sensiblen Nervengeflecht. Und was soll ich sagen, es beginnt im Kiefer und endet in den Füßen. Man hat natürlich auch etwas im Urin gefunden (etwas Blut und einige Vieren), aber es ist nicht so viele, dass wir wieder mit Antibiotikum drauf schlagen. Das Rezept hat man mir schon fürs WE mitgegeben, aber solange beim Wasserlassen kein Brennen entsteht, gibt es kein Grund dieses einzulösen.

Somit habe ich mich für die morgige Chemo (Donnerstag, den 15. 12.2016) angemeldet.